Sinnvoll ist das ohnehin schon deshalb, weil der Gasschlitzbrenner, obwohl die Lok gar nicht so viele Einsatzstunden hatte, bereits ganze Arbeit am Rahmen geleistet hat. Außerdem splittert an vielen Stellen der Lack ab.
Demontage des Gasschlitzbrenners
Eigentlich ist das alte Prinzip des Brenners, als Ersatz einer echten Feuerbüchse, näher am Original, weshalb ich dem Konzept durchaus etwas abgewinnen kann. Allerdings gibt es auch gute Gründe dagegen, die leider deutlich überwiegen.
- Der Wirkungsgrad eines solchen Systems ist leider ziemlich bescheiden. Dadurch, dass die Hitze auch auf den Rahmen wandert, leidet zum einen der Lack.
- Zum anderen aber, und das ist viel schlimmer, wurden die Radsterne, die damals noch aus Plastik waren, weich, und rutschten über den Radkranz.
- Außerdem ging der Brenner regelmäßig aus, wenn nur ein laues Lüftchen wehte, was im Außenbereich durchaus mal vorkommen kann.
- Last but not least sorgte diese Art Feuerung auch dafür, dass sich der Gastank schnell erhitzte, worauf hin er nicht mehr neu befüllt werden konnte, bis er sich abgekühlt hat.
Da der neue Kessel mit neuer Feuerung bereits bestellt ist, kann man das alte System also ruhigen Gewissens entfernen. Die beiden Querstreben, die den Brenner halten, werden ebenfalls entfernt. Damit erhält der Rahmen viel Platz zur Unterbringung der Servos. Stabilitätsprobleme sind trotz eines 3mm Messingrahmens ohne die beiden Querstreben nicht unwahrscheinlich, zumal auch thermisch eingewirkt wird. Deshalb wird er mit neuen Querstreben wieder neue Stabilität erhalten, dazu weiter unten mehr.
Neue Lager & Federung für die Achsen
In der Ursprungsversion sind die Achsen einfach durch den Rahmen geschoben. Eine gute Schmierung vorausgesetzt ist das erstmal kein Problem. Allerdings geht es doch auch deutlich besser, wartungsfreier und vor allem auch leichtläufiger. Die Lösung der Federung missfiel mir sehr, da diese direkt auf die vordere Achse wirkt. Ich wollte es leichtgängiger haben.
Der Rahmen bekommt nun Messinglager für die Achsen verpasst, wie sie heute ohnehin üblich sind. Da ich in den Lagern selbst zudem noch wartungsfreie und leichtgängige Igus Gleitlager verbaue, habe ich mich für 8mm Messing Vierkant entschieden, den ich erstmal auf Maß bringe, damit er bündig mit dem Rahmen abschließt, also 36mm.
In die Vierkant Buchsen drehe ich ein durchgehendes 4,2mm Loch, durch das später die Achse berührungsfrei (!) geführt wird. Von beiden Seiten senke ich zudem noch mit einem 5,5mm Bohrer jeweils 5,5mm in die Buchsen hinein, um dort die Gleitlager einschieben zu können, auf denen dann die Achsen liegen werden. Der äußere Kranz des Gleitlagers wird dabei natürlich nicht versenkt, sondern liegt außen Plan auf.
Um das Ganze im Rahmen montieren zu können, müssen die ursprünglichen Achslöcher des Rahmens noch entsprechend erweitert und eckig gefeilt werden. Die hintere Achsaufnahme wird einfach aufgebohrt. Für die Rahmenverstärkung sind noch zwei 6mm Messingbolzen verbaut worden, welcher später auch direkt die Servohalterungen für die Bremse und die Steuerung aufnehmen werden.
Wie auf dem Bild ersichtlich, befindet sich links nun eine große Öffnung. Durch diese werden später die Kabel der Servos geführt, da unter dem Führerhaus noch ein Kasten verbaut wird, der den Empfänger hält.
Die für 2,4GHZ übliche, kurze Antenne, wird dann wiederum aufrecht in das Führerhaus geführt.
Dort, wo früher der Brenner seine Arbeit verrichtete, wird nun der Akkupack untergebracht.
Damit sind der alte Brenner, die alten Achslager und das geringe Platzangebot zur Unterbringung der Servos Geschichte.
Die vier Rahmenlöcher für das Messing-Vierkant, die später die Servohalterungen aufnehmen, sind genau so produziert, wie schon die existierenden. Zunächst habe ich mit 2,5mm durch den Rahmen gebohrt, dann mit einem 5mm Bohrer 2mm angesenkt und mit einem Rundfräskopf die Aussparung praktisch plan gemacht, sodass die Schrauben gut aufliegen und nicht herausgucken.
Und so sieht der Rahmen nun montiert und neu lackiert aus: